Die Ölpreise starten aktuell mit Verlusten in Höhe von 1 % in den Donnerstag, nachdem sie gestern Abend noch deutliche Preisaufschläge verbucht hatten. Nach einer von US-Präsident Donald Trump verkündeten Zollpause waren die Notierungen im US-Handel angezogen.
Ölpreise auf rasanter Achterbahnfahrt
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kletterte um 2,66 US-Dollar oder 4,23 % auf 65,48 Dollar. Zuvor war der Brent-Preis erstmals seit Anfang 2021 unter die Marke von 60 Dollar gerutscht. Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 2,77 Dollar oder 4,65 % auf 62,35 Dollar.
Beide Ölsorten hatten zur Wochenmitte vor der Trendwende um etwa 7 % nachgegeben. Trotz der gestern zu beobachtenden Erholung, sind die Ölpreise seit der vergangenen Woche immer noch um fast 15 % gefallen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg heute Morgen meldet, sind viele Rohstoffanalysten der Meinung, dass den Ölmärkten das Schlimmste erst noch bevorsteht.
Zollpause gibt den Ölmärkten Auftrieb,…
Nachdem Peking gestern zur Mittagszeit auf die von Dienstag auf Mittwoch eingeleitete neue Zollrunde Washingtons zusätzliche Zölle in Höhe von 84 % auf alle US-Waren erhoben hatte, die ab dem 10. April in Kraft treten sollen, war um 19:30 Uhr unserer Zeit Donald Trump wieder an der Reihe zurückzuschlagen.
Dieser kündigte auf seiner Social Media Plattform „Truth Social“ an, den Zollsatz auf Einfuhren aus China mit sofortiger Wirkung auf 125 % zu erhöhen. Die gerade erst in Kraft getretenen Zölle setzte er dagegen für alle anderen Länder für 90 Tage aus. Während der Pause soll ein universeller Zollsatz in Höhe von 10 % gelten.
…der von kurzer Dauer sein könnte
Nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten verringert Chinas aggressive Vergeltung auf die US-Zölle die Chancen auf eine schnelle Einigung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Die weltweit wachsenden Ängste vor einer wirtschaftlichen Rezession sind auch durch die gestern angekündigte Zollpause nicht wesentlich kleiner geworden.
US-Rohöllagerbestände übertreffen Prognosen um fast das Doppelte
Der wöchentliche Bericht der Energy Information Administration zeigte unterdessen, dass die Rohöllagerbestände in den USA in der Woche zum 4. April um 2,55 Millionen Barrel gestiegen sind, verglichen mit einem Anstieg von 6,16 Millionen Barrel in der Vorwoche. Der Marktkonsens war von einem Anstieg der Lagerbestände um 1,4 Millionen Barrel ausgegangen.
Heizölpreise deutlich günstiger
Die geschilderten wirtschaftspolitischen Ereignisse machen sich heute im frühen Handel auch bei den Inlandspreisen bemerkbar, die gegenüber gestern deutlich höher liegen. Im Vergleich zu Mittwochmorgen müssen Verbraucherinnen und Verbraucher mit kräftigen Preisaufschlägen in Höhe von +1,70 bis +2,30 Euro/100 Liter rechnen.
Source: Futures-Services